2018 Kirgistan – Tajikistan / Part 2; Tajikistan Pamir – Highway

Beginn des 2.Teil meiner grossen Tour durch Kirgistan und Tajikistan: Osch – „Pamir- Highway“ – Dushanbe:

Pamir- Highway, Osch – Chyrchik Pass 2389m – Gültschö – Taldik Pass 3610m – Irkeshtam Pass 3723m – Sary- Tash

Part 1; Osch – Sary- Tash:
Start in Osch –> Chyrchik Pass 2389m – Gültschö:

Der erste Tag war trotz 1500hm einiges einfacher als ich dachte. Wunderschöne Landschaft, super gute Asphalt Strasse, etc. Vielleicht hatte ich noch die Strassenverhältnisse zwischen Kazarman – Jalalabad zu gut in Erinnerung.

Wie erwartet, kaum auf dem „Pamir- Highway“, schon trifft man „gleichgesinnte“:

Claudia und Martin Spychiger aus BASEL 🙂 😉 …mit Freunden aus Österreich.

Gülschö – Gulcha Tal – Taldik Pass 3610m – Sary- Tash: (2 Tage)

Ab Gültschö geht es durch das super schöne und langgezogene Gulcha Tal Richtung Taldik Pass:

Ein eindrückliches Erlebnis:

Ich bin neugierig, wie die Leute hier leben, also frage ich „irgendwo“, ob ich übernachten „dürfte“.

Die drei Mädchen (im Bild) bereiteten mir das z’vieri mit Tee etc, halfen Abendessen kochen, putzen, und halfen bei der Arbeit im Garten. Zwischendurch zeigten sie mir wie gut sie tanzen und singen konnten, …und das ging so: Handy, Song abspielen und „Karaoke“, das Handy diente idealerweise als symbolisches Mikrofon. Später, als ich mich waschen wollte (Hände, Schweiss-Gesicht, etc.), holten sie den Wasserkrug und gestikulierten mich zu einem grossen Eimer, damit sie mir Wasser über die Hände und Kopf giessen konnten. Das war dann doch auch ziemlich lustig. Das selbe beim 70 jährigen Grossvater, der über Gelenk-, und Gliederschmerzen klagte. Er erzählte mir herzzerreissend, wie stark er früher war und wie er immer viel arbeiten konnte.

Um 23h, ich schlief schon, klopfte es und der Grossvater stand mit breitem Lachen im Zimmer, …das Abendessen wäre bereit…!

Natürlich stand ich auf, …Erlebnisse, welche man alleine im Zelt eben nicht hat…

Der Standard hier:

  • Sauberes Wasser wird in grossen Kanistern mit dem Auto von ausserhalb hergebracht. Vor dem Trinken muss man es trotzdem abkochen!
  • Das WC befindet sich im Ziegenstall (zweites Bild). Rechts sind die Ziegen, links ist eine Holztüre und dahinter ein „Loch im Boden“. Wasser hat es dort nicht.

Am nächsten Tag ging’s über eine eindrückliche Passstrasse zum Taldyk Pass auf 3610m, …und dann nur ein klein wenig runter nach Sary- Tash.

Das Bergdorf Sary- Tash liegt auf 3100m und ist Ausgangspunkt in diverse Richtungen. Nach Osten Richtung China, nach Westen direkt nach Dushanbe, nach Süden Richtung „Pamir“, und Norden wo ich herkomme, Osch.

In Sary- Tash gewöhne ich mich an die Höhe, mache Tagestouren und warte bis ich in Tajikistan einreisen darf. Das Visum ist erst in ein paar Tagen gültig.

Irkeshtam Pass, 3723m (Richtung chinesische Grenze)

Wenn Bilder sprechen…

 

Alaj- Tal (Tagestour):

Shamurat ist der Vermieter meines Zimmers in Sary- Tash. Er ist Sportler und baut sein Business aus, seine Adresse, „Pamirextreme“.

Wir fuhren zusammen nochmal zum Taldyk- Pass und hatten anschliessend gemütlich Mittag gegessen. Es war eine neue schöne Begegnung und Erfahrung hier in Kyrgyzstan.

Sary- Tash – Kizil Art Pass 4290m – Uy Bulak Pass 4232m – Karakul – Ak- Baital Pass 4655m – Murghab

Sary- Tash – Kizil Art Pass, 4290m

Der erste Abschnitt nach Sary- Tash:

Ca 30km nach Sary- Tash kommt bereits die Grenzkontrolle, die Passfahrt folgt im „Niemandsland“. Keine Jurten mehr, ein eigenartiges Gefühl.

Lustiger Treffpunkt am Kizil Art Pass:

Auf der anderen Seite des Passes ändert sich das Bild der Landschaft total. Keine Grünen Wiesen, keine Jurten, es ist braun und extrem trocken. Regen dürfte kein Thema mehr sein. Gemeinsam mit Rosie und Chris fahren wir durch diese unbeschreiblich schöne Gegend durch den Pamir.

Quasi auf der Passhöhe des Uy- Bulak Pass finden wir endlich einen geeigneten Platz neben einem kleinen Bach zum Zelten. Der Höhenmesser zeigt 4200m.

Nach einer sehr kalten Nacht freue ich mich auf einen warmen Kaffee, …aber huuurgh, da ist kein Wasser im Bach, da ist Eis…!

Nun geht es etwas länger bis das Eis zu Kaffee wird, umso mehr freue ich mich darüber.

Die Weiterfahrt über den „Uy Bulak Pass“ über 4232m ist kein Problem, unser Schlafplatz war sozusagen auf der Passhöhe.

Karakul am Karakul See Ca. 4000m, es ist unbeschreiblich schön:

Harmloser start ab Karakul: Nach ca 30km fängt es wieder an mit den „besagten schlechten Strassen“, leider mit starkem Gegenwind 🙁 Mitten im Aufstieg, ca auf 4200m ist ein Homestay. Wir bestellen Suppe und Brot, es gibt uns allen drei Kraft für die Passfahrt.

Kraft haben wir nun, aber die Luft wird nun doch merklich dünner. Die Anstrengungen in dieser Höhe macht uns allen zu schaffen. Natürlich sind wir überglücklich das „Top des Pamir“ erreicht zu haben;

Ak- Baital Pass, 4655m…!

Ein Stück weiter unten, immer noch auf ca 4200m finden wir einen wunderschönen Platz an einem Bächlein zum Zelten.

 

Talfahrt nach Murghab:

Leider wieder mit Gegenwind.

In Murghab freuen wir uns alle riesig auf gute Dusche, warmes Essen, etc.

Murghab – Najzatos Pass 4137m – Alichur – Koitezek Pass 4232m – Chorugh

Checkpoints ab Murghab:

Bereits einige Kilometer nach Murghab kommt der erste „Checkpoint“. Nach einer kleinen Unterhaltung, „Football Switzerland very good“, etc kommt beim Beamten doch ein „Lächeln“ auf und es geht plötzlich alles sehr rasch.

Najzatos Pass, 4137m

Der Najzatos Pass 4137m wäre eigentlich kein Problem, aber der besagte Gegenwind ab Murghab trifft nun voll hart ein. Irgendwann haben wir genug davon und stellen das Zelt auf.

Der „Alichur Pamir“ ist eine extrem breite Hochebene auf 4000m.

Eine „Easy Tour“ früh morgens führte uns nach Alichur.

Eine „Easy Tour“ früh morgens führte uns nach Alichur.

Alichur ist nur ein kleines Dorf: Es gibt kein Supermarkt und keine Möglichkeit etwas einzukaufen. Es hat einige wenige Homestays, das Amina Homestay ist sehr gut.

Ab Alichur geht es wieder früh morgens los, der Wind bläst morgens nweniger hart.

Seit 6 Tagen bin ich mit Rosie und Chris aus England unterwegs. Nach 25 km verabschiede ich mich von ihnen, sie fahren ins Wakhan Tal, ich möchte auf der Pamir Strasse M41 bleiben, …vielleicht treffen wir uns wieder in Khorugh, da treffen die Wege wieder zusammen.

Koitezek Pass, 4272m:

Der Aufstieg zum Koitezek Pass 4272m ist etwas vom anstrengendsten und mühsamsten, was ich bisher gefahren bin. Der Gegenwind ist derart hart und frontal, Böen mindestens um 80km/h, ich komme kaum vorwärts.

Die Pass Abfahrt kann ich wegen starkem Wind auch nur fest in den Pedalen geniessen, …oft nicht über 15km/h!

 

Sanatorium mit Naturquelle in Jelondy

Ca 20 km nach dem Pass, in Jelondy gibt es ein „Sanatorium“ mit Naturquelle. Das ist natürlich die Gelegenheit für eine optimale Entspannung meiner müden Beine.

Am Morgen hat es oft weniger Wind. Also stehe ich sehr früh auf, aber der Gegenwind kommt bereits ab 9h. Einmal habe ich Glück; Entgegen allen meinen Erwartungen kehrt plötzlich der Wind und ich werde buchstäblich nach Khorugh getragen.

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe

Khorugh:

Drei Tage ausruhen in Khorogh ist super gut.

Im „Pamir Lodge“ in Khorogh treffe ich viele Radfahrer, welche in den Pamir wollen oder von dort kommen, …wie ich.

Es gibt sehr gutes – und viel – Essen 🙂 …und neue Energie für den letzten Abschnitt nach Dushanbe.

Chuan Yu aus Taiwan ist auch auf dem Weg nach Dushanbe, wir beschliessen, uns gemeinsam auf den Weg zu machen. Die Kommunikation ist etwas schwierig, er spricht praktisch kein Englisch, nur Chinesisch…!?

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 1. Etappe:

In angenehmen Klima und praktisch ohne Wind fahren wir dem „Panj Fluss“ entlang Richtung Norden. Der Panj bildet die Grenze zu Afghanistan.

Das Homestay sieht gut aus, …eine sehr lustige Dusche überrascht dann doch 😉

Schön ist die Abendstimmung am Panj:

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 2. Etappe:

Was ist das? …Auflösung folgt

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 3. Etappe:

Schlechte Strassen, sehr harter Untergrund und viel Staub bei entgegen kommenenden Lastwagen von und nach China, …bis 30 Tonnen…!? Chuan Yu hat es buchstäblich den Reifen aufgeschlitzt, ein entgegen kommender Fahrradfahrer musste von Europa eine neue Felge organisieren. Ich denke, für das Fahrrad war es wegen extrem hartem Untergrund der verschleissreichste Abschnitt meiner Reise.

Immer wieder geniessen wir die tolle und sehr schöne Aussicht nach Afghanistan, …dort hat’s keine Lastwagen. Sieht über dem Panj (Afghanistan) allgemein sehr gepflegt aus und manchmal winken uns Kinder zu 🙂

Endlich treffen wir in Kalai- Chumb ein, es waren unerwartet harte Tage:

Auflösung Rätsel: Afghanisches Bier 😉
Kalai- Chumb:
Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 4. Etappe:

In Kalai- Chumb treffe ich Tamara und Michi welche wiederum 2 Fahrrad Touristen im Pamir getroffen haben. So waren wir nun eine 6er Gruppe unterwegs nach Dushanbe.

Genau nach 26,2 km kam endlich die lang ersehnte Asphalt Strasse. Super komfortabel fahren wir dem Panj entlang, nun Richtung Süden.

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 5. Etappe:

Die Temperaturen stiegen nun markant. Ich fahre bereits um 5h los. Die Kollegen schlafen noch halb, …aber folgten sehr bald dieser „guten Idee“. Die Passfahrt war bereits um diese Zeit ein Kampf mit der Hitze. Auf der Pass Abfahrt wurde es brutal heiss, angekommen in Kulob war ca 42 Grad.

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 6. Etappe:

Um 4.30h werden wir von der Hotelbesitzerin geweckt, ..ist so gewünscht! Nach einer kurzen Stärkung mit Yoghurt und Wasser geht es los und bereits um 10h haben wir unser Tagesziel erreicht. Wir sind alle sehr froh, ein Hostel mit guter Klimaanlage gefunden zu haben, es hat bei der Ankunft bereits wieder deutlich über 35 Grad.

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 7. Etappe:

Wieder um 4.30 aufstehen, etc…

Wir entschieden uns die letzten ca 100km in 2 Tagen aufzuteilen. Tamara fand einen schönen Ort mit gutem Hotel. Gutes Hotel = Klimaanlage, die gut läuft 😉

Khorugh – Kalai- Chumb – Dushanbe; 8 Etappe:

Nochmals Wecker um 4.30h, etc.,

…nach 61km erreichten wir bereits um 8h20 das Ziel, Dushanbe:

Grosse Freude und Glück, das Ziel ist erreicht 🙂
Dushanbe:

 

Ich habe Dushanbe früher erreicht als geplant. Temperaturen am Tag bis 45 Grad, spät Abends um 23h noch 36 Grad und am frühen Morgen um 6h bereits 33 Grad machen keinen Spass die Stadt zu besichtigen. Zu Hause möchte ich einiges Aufarbeiten.

Deshalb fliege ich früher als geplant zurück. Rückflug am Samstag, 21. Juli, Dushanbe – Frankfurt dann Zug nach Basel (BadBf). Ich freue mich euch alle bald wieder zu sehen… 🙂 🙂

………..

Solo mit Velo

Kirgistan – Tajikistan, ein Reisebericht mit Bildern und Musik

Das Einzige, was auf meiner Fahrradreise durch Kirgisistan und Tajikistan zu viel Gepäck hatte, war mein Fotoapparat. Entsprechend eindrücklich wurden die Fotos. Gerne berichte ich euch von meiner Reise und zeige euch die wunderschönen Bilder.

Mitwirkende:

Schülerinnen und Schüler der Klarinettenklasse der Musikschule Allschwil

Bläserquintett Gli-staccati:
Flöte: Franziska Badertscher
Oboe: Ingo Balzer
Klarinette: Martin Frey
Horn: Hanspeter Lieberherr
Fagott: Johannes Jöhri

–> Programm Flyer

–> Routen, Reiseempfehlungen und Galerie

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